Turisme Sitges

Garraf, Häuschen am Strand und Gaudís Vermächtnis

Aufgrund der geografischen Lage und der Geschichte hat die Ortschaft Garraf, die zu Sitges gehört, eine eigene Persönlichkeit und ist auf jeden Fall einen Besuch wert (oder mehr, Sie werden schon sehen). Die kleinen Häuser direkt auf dem Sandstrand sind die bekannteste Postkartenansicht eines Ortes, an dem auch Gaudí seine Spuren hinterließ. Das wird wohl seinen Grund haben...

Fangen wir bei der Ansichtskarte an, ja? Hier reden wir tatsächlich von einem absoluten Kultbild: 33 einfache Häuschen aus Holz in den Farben Grün und Weiß, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht am Sandstrand Playa del Garraf stehen und zum Meer blicken. Diese eigenartige, bezaubernde Skyline wurde im Oktober 2020 von der Landesregierung Kataloniens unter Denkmalschutz in der Kategorie Historische Bauwerke gestellt. Diese Einstufung bezeugt ihre Bedeutung für den Tourismus, und was noch wichtiger ist, sie gewährleistet ihren Schutz.

 

Die ersten Häuser in Garraf stammen aus dem Jahr 1920 und waren eigentlich Hütten aus Schilfrohr. Einige wurden von Familien genutzt, um sich vor der Sonne zu schützen, wenn sie den Strand besuchten. Andere dienten den Fischern zur Aufbewahrung von Arbeitswerkzeug, und andere spendeten Schatten und dienten den Arbeitern, die in der Gegend an der Eisenbahnlinie arbeiteten, zum Ausruhen.  Schilfrohr, mit denen diese Holzhäuser verkleidet waren, ist nicht sehr widerstandsfähig (Sie kennen ja die Geschichte der 'Drei kleinen Schweinchen'), und schon 1930 wurden sie auf Pylonen gebaut, um sie widerstandsfähiger gegen Stürme und die Ostwinde zu machen.

 

Können Sie sich vorstellen, in einem Haus zu „wohnen“, dessen Vorgarten aus Sand besteht?  Vor dem statt einer Straße das Meer liegt? Dessen Geräuschkulisse so simpel ist wie das Brechen der Wellen und das Rauschen des Meeres? Ja, das Stendhal-Syndrom zeigt sich hier besonders intensiv...

 

Übrigens liegt die Erhaltung der Häuschen derzeit in den Händen eines Vereins: der Asociación de las Casitas hat sich zum Ziel gesetzt, das Ensemble und seine Umgebung zu erhalten und zu schützen.

 

Abgesehen von den Häuschen gibt es in Garraf noch mehr zu sehen und zu unternehmen. Da ist zum Beispiel der Hafen von Garraf, ein Zentrum für Sport- und Freizeitaktivitäten (Regatten, Segeln, Tauchen usw.). Und dann ist da noch der Celler Güell, eine Laune des Modernismus, die an eine kleine mittelalterliche Burg mit einer Prinzessin erinnert, die es zu retten gilt. Hier, auf einem ehemaligen Weingut, finden wir auch verschiedene Versionen seiner Urheberschaft: der verantwortliche Architekt soll Francesc Berenguer i Mestres gewesen sein, ein Schüler von Antoni Gaudí; andere Quellen versichern, es sei eine gemeinsame Anstrengung der beiden gewesen. Auf jeden Fall sind die Spuren Gaudís nicht zu leugnen. Dieses Weingut wurde in ein Restaurant umgewandelt, das derzeit geschlossen ist.

 

Und als Aussichtspunkt über die Stadt gibt es noch den Naturpark von Garraf, dieses Wunder der Natur aus Karstgestein, so einzigartig und anders, grau und grün, mit dem Meer im Hintergrund und verschiedenen Wanderwegen, die Sie in Ihrem eigenen Tempo erkunden können. Sagen Sie mir nicht, dass die Kombination nicht attraktiv ist: ein Strand mit kleinen Häusern, ein Vermächtnis von Gaudí, ein eigener Yachthafen und das Eingangstor zu einem Naturpark. Eines ist sicher: Garraf ist ein großartiges kleines Dorf.

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