Turisme Sitges

Sitges, Stadt der Bücher

Sitges, Frühling und Bücher. Diese Kombination ist so suggestiv und kraftvoll, dass das Sant Jordi-Fest nicht ausreicht. Deshalb soll schon am 16., 17. und 18. April an der örtlichen Strandpromenade die erste Ausgabe von „Sitges, Vila del llibre“ (Sitges, Stadt der Bücher) stattfinden. Ja, es ist eine Buchmesse, aber auch eine historische Feier der schurkischen, fröhlichen und weltoffenen Identität dieser kleinen, aber großartigen Stadt am Mittelmeer.

Lassen Sie uns diese beiden Ideen verknüpfen, die zunächst überraschend klingen mögen: eine Literaturmesse und eine Identitätsforderung von Sitges. Vielleicht lassen wir uns diese Geschichte besser von Jordi Barrachina erklären, einem anderen regelmäßig auftauchenden Kulturagitator (ja, in Sitges gibt es viele!), Kurator der Veranstaltung und Bindeglied zwischen den Förderern der Idee, der Stadt und dem soziale und wirtschaftliche Gefüge der Gemeinde: „Als man uns vorschlug, Sitges solle Teil des Netzwerks der Bücherstädte werden, war uns klar, dass dies keine Messe, sondern ein Festival sein würde. Und zwar ein Festival, an dem sich alle beteiligen sollten, also beschlossen wir, die Gelegenheit zu nutzen, um das Sitges der 1920er Jahre wieder zum Leben erwecken, manchmal überdeckt vom langen Schatten des Modernismus, aber immer ein Schlüssel , um zu verstehen, was Sitges ausmacht und wie wir  Bürger von Sitges sind.“

 

Die goldenen 1920er Jahre in Sitges bedeuteten eine entscheidende Veränderung: Die Stadt begann, sich im Fremdenverkehr zu engagieren, richtete eine Promenade am Meer ein und öffnete sich der Welt mit der Botschaft: Hier sind wir und ihr seid alle willkommen. Und die Pioniere kamen nach Sitges, unter anderem Federico García Lorca, wir hatten Salvador Dalí und auch Buster Keaton zu Gast, dessen Foto in einem Badeanzug - Achtung, es wurde hier aufgenommen! - auf dem Plakat dieses Festivals zu sehen ist. „Es waren aufregende Jahre“ - erinnert sich Barachina, der auch Historiker ist - „und in gewisser Weise gibt es Parallelen zur heutigen Situation: wir hatten einen Weltkrieg hinter uns gelassen, die spanische Grippe überlebt, und die Menschen hatten Lust, anzupacken.“

 

Deshalb wird es bei Sitges Vila del Llibre diesen doppelten Aspekt geben, der den Besuch noch attraktiver macht. Einerseits wird es im Viertel Terramar im Bereich der Strandpromenade einen Markt mit 50 unabhängigen katalanischen Verlagen geben, der auch Präsentationen literarischer Neuheiten, Dichterlesungen, Aktivitäten für Kinder und Ausstellungen umfassen wird. Auf der anderen Seite wird in fünf Gesprächsrunden über das bereits erwähnte kulturelle Erbe der 1920er Jahre in Sitges diskutiert. Wir verraten Ihnen den Titel von zwei dieser Gesprächsrunden, die ausreichend veranschaulichen, was wir sind und immer sein werden: „Wagemutiges Sitges“ (am Freitag, 16. April um 19 Uhr im Teatre el Prado), und „Schurkenhaftes Sitges: Vom Jazz der 1920er Jahre bis zum Sitges der Diskotheken in den 60er Jahren“.

 

Bekannte Namen der Literatur? Sie sind natürlich auch vertreten: ein Gespräch mit Maria Barbal, Ehrenpreisträgerin der Institution Letras Catalanas (am Samstag, 17. April um 12.30 Uhr im Hotel ME Terramar, Sponsor dieses Festivals), eine Dichterlesung anlässlich des 100-jährigen Entstehens des Gedichtbands in katalanischer Sprache „L'Irradiador del port i les gavienes“ von Joan Salvat-Papasseit, und eine literarischer Spaziergang mit - besser gesagt, mit der Stimme, weil er uns mit Hilfe eines Podcasts führen wird - von Martí Gironell durch verschiedene literarische Winkel von Sitges.  

 

Das literarische Ambiente wird überall zu spüren sein. Es wird auch in Geschäften und Restaurants vertreten sein. In Geschäften beispielsweise werden in der Altstadt und im Viertel Poble Sec Rätsel basierend auf Wortspielen angeboten, und in vielen Restaurants wird es vor, während und nach dem Festival literarische Menüs geben, welche den Gaumengenuss noch mehr beflügeln.

 

Die Gründe sind dargelegt, die Bücher vorbereitet, und der Frühling blüht in voller Pracht. Sie wissen ja, wir freuen uns auf Ihren Besuch. Borges sagte mal, „Schreiben ist wie Träumen mit Anleitung“. Lassen Sie uns also gemeinsam träumen.

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